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Sonntag, 7. April 2013

9 Hexenküche

Inhalt
 Faust und Mephisto suchen eine Frau auf, die als Hexe in Erscheinung tritt. Sie lebt mit allerlei seltsamen Tieren zusammen, die die beiden auch begrüßen. Nachdem die Hexe aufgetreten ist, beginnt sie mit dem Brauen eines Trankes für Faust. Diese Zeremonie ist von vielen ritualisierten Handlungen begleitet. Im Anschluss trinkt Faust den Trunk.

Personen
  • Hexe
  • Thiere
  • Mephisto
  • Faust
Interpretation
Hier treffen die beiden Protagonisten auf eine weise Frau, die sich auf Hexerei versteht. Wiedereinmal geht es um Zaubertränke, unchristliches Treiben und Magie. Dieser Themenbereich ist zu Goehtes Zeit sagenumwittert, einer Zeit in der die Kirche noch zu den mächtigsten Einflüssen auf die Menschen gehörte.    Mephisto, der Fürst der Finsternis, ist ausser Stande einen Verjüngungstrank für Faust zu brauen, darum müssen sie sich auf den Weg zu der Hexe machen. Dieses Bild vom allmächtigen Bösen widerspricht dem Bild aus der Bibel von Satan und dem Teufel. Der biblische Teufel ist ein fast so mächtiges Wesen wie Gott, in diesem Werk ist Mephisto ein Taschenspieler, der nicht einmal einen Verjüngungstrank ohne fremde Hilfe brauen kann.  Faust ist solchem Hokuspokus gegenüber nicht offen und empfindet die gesamte Prozedur als unwürdig. Mephisto indess erklärt lehrerhaft die Abläufe und kommenden Ereignisse. Goehte legt noch vor dem Eintreffen der Hexe größten Wert darauf eine spirituelle, mystische Athmosphäre zu schaffen.  Faust, als Wissenschaftler der damaligen Zeit, ist dem Aberglauben nicht zugetan.
Auch hier wird wieder ein Handel geschlossen: Die Hexe fertigt den Trunk und erhällt als Gegenleistung eine Einladung zur Walpurgisnacht. Die Szene ist er Beginn der Gretchentragödie. Hier beginnt Fausts Wirkung auf die Frauenwelt sich zu veraändern, siehe Zitat am Ende der Szene. 


Hexenküche.
Auf einem niedrigen Herde steht ein großer Kessel über dem Feuer. In dem Dampfe, der davon in die Höhe steigt, zeigen sich verschiedene Gestalten. Eine Meerkatze sitzt bey dem Kessel und schäumt ihn, und sorgt daß er nicht überläuft. Der Meerkater mit den Jungen sitzt darneben und wärmt sich. Wände und Decke sind mit dem seltsamsten Hexenhausrath ausgeschmückt.
-->
Faust. Mephistopheles.
Faust.
Mir widersteht das tolle Zauberwesen!
Versprichst du mir, ich soll genesen,
In diesem Wust von Raserey?
2340
Verlang’ ich Rath von einem alten Weibe?
Und schafft die Sudelköcherey
[149]
Wohl dreyßig Jahre mir vom Leibe?
Weh mir, wenn du nichts bessers weißt!
Schon ist die Hoffnung mir verschwunden.
2345
Hat die Natur und hat ein edler Geist
Nicht irgend einen Balsam ausgefunden?

Mephistopheles.
Mein Freund, nun sprichst du wieder klug!
Dich zu verjüngen, gibt’s auch ein natürlich Mittel;
Allein es steht in einem andern Buch,
2350
Und ist ein wunderlich Capitel.


Faust möchte sich in der Hexenküche verjüngen lassen. Mephisto gibt an es gäbe auch einen anderen Weg verjüngt zu werden, dies sei aber seltsam

Faust.
Ich will es wissen.

Mephistopheles.
 Gut! Ein Mittel, ohne Geld
Und Arzt und Zauberey, zu haben:
Begib dich gleich hinaus aufs Feld,
Fang’ an zu hacken und zu graben,
2355
Erhalte dich und deinen Sinn
In einem ganz beschränkten Kreise,
Ernähre dich mit ungemischter Speise,
Leb’ mit dem Vieh als Vieh, und acht’ es nicht für Raub,
Den Acker, den du ärndest, selbst zu düngen;
[150]
2360
Das ist das beste Mittel, glaub’,
Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen!
Mephisto gibt Faust den Rat sich auf naürliche weise zu verjüngen, indem er mit den Tieren als >Tier lebt und den Acker auf dem er sein Essen gewinnt selbst zu düngen.
Faust.
Das bin ich nicht gewöhnt, ich kann mich nicht bequemen
Den Spaten in die Hand zu nehmen,
Das enge Leben steht mir gar nicht an.

Mephistopheles.
2365
So muß denn doch die Hexe dran.
Faust verkündet, dass er sich an dieses landwirtschaftliche Leben nicht gewöhnen kann und will, so beschließt Mephisto das dies doch die Hexe tun müsse.
Faust.
Warum denn just das alte Weib?
Kannst du den Trank nicht selber brauen?

Mephistopheles.
Das wär’ ein schöner Zeitvertreib!
Ich wollt’ indeß wohl tausend Brücken bauen.
2370
Nicht Kunst und Wissenschaft allein,
Geduld will bey dem Werke seyn.
Ein stiller Geist ist Jahre lang geschäftig,
Die Zeit nur macht die feine Gährung kräftig.
Und alles was dazu gehört
2375
Es sind gar wunderbare Sachen!
Der Teufel hat sie’s zwar gelehrt;
Allein der Teufel kann’s nicht machen.
[151] Die Thiere erblickend.

Sieh, welch ein zierliches Geschlecht!
Das ist die Magd! das ist der Knecht!
Zu den Thieren.
2380
Es scheint, die Frau ist nicht zu Hause
Faust möchte nicht so gerne zur Hexe gehen, er würde das lieber anderweitig machen mit dem Trank. Er spricht mit den Tieren  
Die Thiere.
Beym Schmause,
Aus dem Haus
Zum Schornstein hinaus!

Mephistopheles.
Wie lange pflegt sie wohl zu schwärmen?

Die Thiere.
2385
So lange wir uns die Pfoten wärmen.

Mephistopheles. zu Faust.
Wie findest du die zarten Thiere?

Faust.
So abgeschmackt, als ich nur jemand sah!
Faust findet die Tiere nicht gut, die Tiere sind da und kommentieren das Ereignis  
Mephistopheles.
Nein, ein Discours wie dieser da,
Ist g’rade der, den ich am liebsten führe!
Zu den Thieren.
[152]
2390
So sagt mir doch, verfluchte Puppen!
Was quirlt ihr in dem Brey herum?

Thiere.
Wir kochen breite Bettelsuppen.

Mephistopheles.
Da habt ihr ein groß Publicum.

Der Kater
macht sich herbey und schmeichelt dem Mephistopheles.
O würfle nur gleich,
2395
Und mache mich reich,
Und laß mich gewinnen!
Gar schlecht ist’s bestellt,
Und wär’ ich bey Geld,
So wär’ ich bey Sinnen.
.Der Affe fordert Mephisto auf mit ihm Glücksspiele zu spielen und die Tiere kochen einen Suppe Mephistopheles.
2400
Wie glücklich würde sich der Affe schätzen,
Könnt’ er nur auch in’s Lotto setzen!
Indessen haben die jungen Meerkätzchen mit einer großen Kugel gespielt und rollen sie hervor.
Der Kater.
Das ist die Welt;
Sie steigt und fällt
[153]
 Und rollt beständig;
2405
Sie klingt wie Glas;
Wie bald bricht das!
Ist hohl inwendig,
Hier glänzt sie sehr,
Und hier noch mehr,
2410
Ich bin lebendig!
Mein lieber Sohn,
Halt dich davon!
Du mußt sterben!
Sie ist von Thon,
2415
Es giebt Scherben.

Mephistopheles.
Was soll das Sieb?

Der Kater holt es herunter.
Wärst du ein Dieb,
Wollt’ ich dich gleich erkennen.
Er läuft zur Kätzinn und läßt sie durchsehen.
Sieh durch das Sieb!
2420
Erkennst du den Dieb,
Und darfst ihn nicht nennen?
[154]
Mephistopheles sich dem Feuer nähernd.
Und dieser Topf?

Kater und Kätzinn.
Der alberne Tropf!
Er kennt nicht den Topf,
2425
Er kennt nicht den Kessel!
DIe Tiere erklären Mephisto die Gerätschaften die sich in dem Zimmer finden und machen sich über Mephisto lustig, weil er den Kessel als Topf bezeichnet.
  Mephistopheles.
Unhöfliches Thier!

Der Kater.
Den Wedel nimm hier,
Und setz’ dich in Sessel!
Er nöthigt den Mephistopheles zu sitzen.
Faust
welcher diese Zeit über vor einem Spiegel gestanden, sich ihm bald genähert, bald sich von ihm entfernt hat.
Was seh’ ich? Welch ein himmlisch Bild
2430
Zeigt sich in diesem Zauberspiegel!
O Liebe, leihe mir den schnellsten deiner Flügel,
Und führe mich in ihr Gefild!
Ach wenn ich nicht auf dieser Stelle bleibe,
Wenn ich es wage nah’ zu gehn,
2435
Kann ich sie nur als wie im Nebel sehn! –
[155]
Das schönste Bild von einem Weibe!
Ist’s möglich, ist das Weib so schön?
Muß’ ich an diesem hingestreckten Leibe
Den Inbegriff von allen Himmeln sehn?
2440
So etwas findet sich auf Erden?

Mephistopheles.
Natürlich, wenn ein Gott sich erst sechs Tage plagt,
Und selbst am Ende Bravo sagt,
Da muß es was gescheidtes werden.
Für dießmal sieh dich immer satt;
2445
Ich weiß dir so ein Schätzchen auszuspüren,
Und selig wer das gute Schicksal hat,
Als Bräutigam sie heim zu führen!
Faust sieht immerfort in den Spiegel. Mephistopheles, sich in dem Sessel dehnend und mit dem Wedel spielend, fährt fort zu sprechen.
Hier sitz’ ich wie der König auf dem Throne,
Den Zepter halt’ ich hier, es fehlt nur noch die Krone.

Faust sieht seine Traumfrau in dem Spiegel bei der Hexe, Mephisto verpricht ihm genau so eine Frau, wie Faust es sich wünscht zu besorgen  
Die Thiere.
welche bisher allerley wunderliche Bewegungen durch einander gemacht haben, bringen dem Mephistopheles eine Krone mit großem Geschrey.
2450
O sey doch so gut,
Mit Schweiß und mit Blut
Die Krone zu leimen!
[156] Sie gehn ungeschickt mit der Krone um und zerbrechen sie in zwey Stücke, mit welchen sie herumspringen.

Nun ist es geschehn!
Wir reden und sehn,
2455
Wir hören und reimen;

Faust gegen den Spiegel.
Weh mir! ich werde schier verrückt.

Mephistopheles auf die Thiere deutend.
Nun fängt mir an fast selbst der Kopf zu schwanken.

Die Thiere.
Und wenn es uns glückt,
Und wenn es sich schickt,
2460
So sind es Gedanken!

Faust wie oben.
Mein Busen fängt mir an zu brennen!
Entfernen wir uns nur geschwind!

Mephistopheles in obiger Stellung.
Nun, wenigstens muß man bekennen,
Daß es aufrichtige Poeten sind.
Der Kessel, welchen die Kätzinn bisher ausser Acht gelassen, fängt an überzulaufen; es entsteht eine grosse Flamme, welche zum Schornstein hinaus schlägt. Die Hexe kommt durch die Flamme mit entsetzlichem Geschrey herunter gefahren.
[157]

Die Hexe tritt auf und zuvor sind Faust und Mephisto verwirrt, sie trauen ihren Sinnen nicht. 
Die Hexe.
2465
Au! Au! Au! Au!
Verdammtes Thier! verfluchte Sau!
Versäumst den Kessel, versengst die Frau!
Verfluchtes Thier!
Faust und Mephistopheles erblickend.
Was ist das hier?
2470
Wer seyd ihr hier?
Was wollt ihr da?
Wer schlich sich ein?
Die Feuerpein
Euch in’s Gebein!
Sie fährt mit dem Schaumlöffel in den Kessel und spritzt Flammen nach Faust, Mephistopheles und den Thieren. Die Thiere winseln.

Die Hexe beginnt mit ihrer Arbeit und rührt in dem Topf herum, der Topf macht allerlei Geräusche und Lichteffekte
Mephistopheles
welcher den Wedel, den er in der Hand hält, umkehrt, und unter die Gläser und Töpfe schlägt.
2475
Entzwey! entzwey!
Da liegt der Brey!
Da liegt das Glas!
Es ist nur Spaß,
Der Tact, du Aas,
2480
Zu deiner Melodey.
[158] Indem die Hexe voll Grimm und Entsetzen zurücktritt.

Erkennst du mich? Gerippe! Scheusal du!
Erkennst du deinen Herrn und Meister?
Was hält mich ab, so schlag’ ich zu,
Zerschmettre dich und deine Katzen-Geister!
2485
Hast du vor’m rothen Wamms nicht mehr Respect?
Kannst du die Hahnenfeder nicht erkennen?
Hab’ ich dieß Angesicht versteckt?
Soll ich mich etwa selber nennen?

Die Hexe.
O Herr, verzeiht den rohen Gruß!
2490
Sah’ ich doch keinen Pferdefuß.
Wo sind denn eure beyden Raben?

Die Hexe ist unverschämt zu Mephisto, gibt an ihn nicht als Teufel erkannt zu haben

 Mephistopheles.
Für dießmal kamst du so davon;
Denn freylich ist es eine Weile schon,
Daß wir uns nicht gesehen haben.
2495
Auch die Cultur, die alle Welt beleckt,
Hat auf den Teufel sich erstreckt;
Das nordische Phantom ist nun nicht mehr zu schauen,
Wo siehst du Hörner, Schweif und Klauen?
Und was den Fuß betrifft, den ich nicht missen kann,
[159]
2500
Der würde mir bey Leuten schaden;
Darum bedien’ ich mich, wie mancher junge Mann,
Seit vielen Jahren falscher Waden.

Die Hexe tanzend.
Sinn und Verstand verlier’ ich schier,
Seh’ ich den Junker Satan wieder hier!

Mephistopheles.
2505
Den Nahmen, Weib, verbitt’ ich mir!
Die Hexe bezeichnet Mephisto als Satan, diesen Namen möchte dieser nicht gerne hören und verbittet ihn sich ausdrücklich
Die Hexe.
Warum? Was hat er euch gethan?

Mephistopheles.
Er ist schon lang’ in’s Fabelbuch geschrieben;
Allein die Menschen sind nichts besser dran,
Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben.
2510
Du nennst mich Herr Baron, so ist die Sache gut;
Ich bin ein Cavalier, wie andre Cavaliere.
Du zweifelst nicht an meinem edlen Blut;
Sieh her, das ist das Wapen, das ich führe!
Er macht eine unanständige Geberde.
Die Hexe lacht unmäßig.
Ha! Ha! Das ist in eurer Art!
2515
Ihr seyd ein Schelm, wie ihr nur immer war’t!
Mephisto macht Späße und bringt die Hexe zum Lachen
Mephistopheles zu Faust.
Mein Freund, das lerne wohl verstehn!
Dieß ist die Art mit Hexen umzugehn.

Die Hexe.
Nun sagt, ihr Herren, was ihr schafft.

Mephistopheles.
Ein gutes Glas von dem bekannten Saft!
2520
Doch muß ich euch um’s ält’ste bitten;
Die Jahre doppeln seine Kraft.

Die Hexe.
Gar gern! Hier hab’ ich eine Flasche,
Aus der ich selbst zuweilen nasche,
Die auch nicht mehr im mind’sten stinkt;
2525
Ich will euch gern ein Gläschen geben.
Leise.
Doch wenn es dieser Mann unvorbereitet trinkt,
So kann er, wißt ihr wohl, nicht eine Stunde leben.

Mephistopheles.
Es ist ein guter Freund, dem es gedeihen soll;
Ich gönn’ ihm gern das beste deiner Küche.
2530
Zieh deinen Kreis, sprich deine Sprüche,
Und gieb ihm eine Tasse voll!
[161]
Die Hexe klärt Mephisto über die Gefahren der Kost auf und Mephisto fordert sie auf von dem Gebräu zu trinken. 
Die Hexe
mit seltsamen Geberden, zieht einen Kreis und stellt wunderbare Sachen hinein; indessen fangen die Gläser an zu klingen, die Kessel zu tönen, und machen Musik. Zuletzt bringt sie ein großes Buch, stellt die Meerkatzen in den Kreis, die ihr zum Pult dienen und die Fackel halten müssen. Sie winkt Fausten, zu ihr zu treten.
Faust zu Mephistopheles.
Nein, sage mir, was soll das werden?
Das tolle Zeug, die rasenden Geberden,
Der abgeschmackteste Betrug,
2535
Sind mir bekannt, verhaßt genug.

Mephistopheles.
Ey Possen! Das ist nur zum Lachen;
Sey nur nicht ein so strenger Mann!
Sie muß als Arzt ein Hokuspokus machen,
Damit der Saft dir wohl gedeihen kann.
Er nöthigt Fausten, in den Kreis zu treten.
 Die Hexe zieht einen magischen Kreis, in dem sie beginnt die Beschwörungen auszuführen. Faust traut dem faulen Zauber nicht und äußert sich skeptisch über die Fähigkeiten der Hexe
Die Hexe mit großer Emphase fängt an aus dem Buche zu declamiren.
2540
Du mußt verstehn!
Aus Eins mach’ Zehn,
Und Zwey laß gehn,
Und Drey mach’ gleich,
[162]
So bist du reich.
2545
Verlier’ die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach’ Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:
2550
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmal-Eins!

Faust.
Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.
Die Hexe spricht ihre Beschwörungen, diese erscheinen Faust seltsam und wenig effektiv
Mephistopheles.
Das ist noch lange nicht vorüber,
2555
Ich kenn’ es wohl, so klingt das ganze Buch;
Ich habe manche Zeit damit verloren,
Denn ein vollkommner Widerspruch
Bleibt gleich geheimnißvoll für Kluge wie für Thoren.
Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
2560
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drey und Eins, und Eins und Drey
Irrthum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
[163]
Wer will sich mit den Narr’n befassen?
2565
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabey doch auch was denken lassen.

Die Hexe fährt fort.
          Die hohe Kraft
          Der Wissenschaft,
          Der ganzen Welt verborgen!
2570
          Und wer nicht denkt,
          Dem wird sie geschenkt,
          Er hat sie ohne Sorgen.
Mephisto lässt verlauten, dass auch er das Gefühl hat die Hexe würde Unsinn reden
Faust.
Was sagt sie uns für Unsinn vor?
Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
2575
Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
Von hundert tausend Narren sprechen.

Mephistopheles.
Genug, genug, o treffliche Sibylle!
Gib deinen Trank herbey, und fülle
Die Schale rasch bis an den Rand hinan;
2580
Denn meinem Freund wird dieser Trunk nicht schaden:
Er ist ein Mann von vielen Graden,
Der manchen guten Schluck gethan.
[164]
Faust erträgt den Unsinn kaum 
Die Hexe.
mit vielen Ceremonien, schenkt den Trank in eine Schale; wie sie Faust an den Mund bringt, entsteht eine leichte Flamme.
Mephistopheles.
Nur frisch hinunter! Immer zu!
Es wird dir gleich das Herz erfreuen.
2585
Bist mit dem Teufel du und du,
Und willst dich vor der Flamme scheuen?
Die Hexe löst den Kreis.
Faust tritt heraus.
Mephistopheles.
Nun frisch hinaus! Du darfst nicht ruhn.

Die Hexe.
Mög’ euch das Schlückchen wohl behagen!

Mephistopheles zur Hexe.
Und kann ich dir was zu Gefallen thun;
2590
So darfst du mir’s nur auf Walpurgis sagen.

Die Hexe.
Hier ist ein Lied! wenn ihr’s zuweilen singt,
So werdet ihr besondre Würkung spüren.

Mephistopheles zu Faust.
Komm nur geschwind und laß dich führen;
[165]
Du mußt nothwendig transpiriren,
2595
Damit die Kraft durch inn- und äußres dringt.
Den edlen Müßiggang lehr’ ich hernach dich schätzen,
Und bald empfindest du mit innigem Ergetzen,
Wie sich Cupido regt und hin und wieder springt.
Faust soll sich nach Aufnahme der Zaubertränke bewegen, damit es wirken kann
Faust.
Laß mich nur schnell noch in den Spiegel schauen!
2600
Das Frauenbild war gar zu schön!

Mephistopheles.
Nein! Nein! Du sollst das Muster aller Frauen
Nun bald leibhaftig vor dir seh’n.
Leise.
Du siehst, mit diesem Trank im Leibe,
Bald Helenen in jedem Weibe.
 Er soll nicht nur jünger werden durch diesen Trank sondern auch alle Frauen schön finden ( Helenen sehen in jedem Weibe....)
Hexenküche.
Auf einem niedrigen Herde steht ein großer Kessel über dem Feuer. In dem Dampfe, der davon in die Höhe steigt, zeigen sich verschiedene Gestalten. Eine Meerkatze sitzt bey dem Kessel und schäumt ihn, und sorgt daß er nicht überläuft. Der Meerkater mit den Jungen sitzt darneben und wärmt sich. Wände und Decke sind mit dem seltsamsten Hexenhausrath ausgeschmückt.
-->
Faust. Mephistopheles.
Faust.
Mir widersteht das tolle Zauberwesen!
Versprichst du mir, ich soll genesen,
In diesem Wust von Raserey?
2340
Verlang’ ich Rath von einem alten Weibe?
Und schafft die Sudelköcherey
[149]
Wohl dreyßig Jahre mir vom Leibe?
Weh mir, wenn du nichts bessers weißt!
Schon ist die Hoffnung mir verschwunden.
2345
Hat die Natur und hat ein edler Geist
Nicht irgend einen Balsam ausgefunden?

Mephistopheles.
Mein Freund, nun sprichst du wieder klug!
Dich zu verjüngen, gibt’s auch ein natürlich Mittel;
Allein es steht in einem andern Buch,
2350
Und ist ein wunderlich Capitel.

Faust.
Ich will es wissen.

Mephistopheles.
 Gut! Ein Mittel, ohne Geld
Und Arzt und Zauberey, zu haben:
Begib dich gleich hinaus aufs Feld,
Fang’ an zu hacken und zu graben,
2355
Erhalte dich und deinen Sinn
In einem ganz beschränkten Kreise,
Ernähre dich mit ungemischter Speise,
Leb’ mit dem Vieh als Vieh, und acht’ es nicht für Raub,
Den Acker, den du ärndest, selbst zu düngen;
[150]
2360
Das ist das beste Mittel, glaub’,
Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen!

Faust.
Das bin ich nicht gewöhnt, ich kann mich nicht bequemen
Den Spaten in die Hand zu nehmen,
Das enge Leben steht mir gar nicht an.

Mephistopheles.
2365
So muß denn doch die Hexe dran.

Faust.
Warum denn just das alte Weib?
Kannst du den Trank nicht selber brauen?

Mephistopheles.
Das wär’ ein schöner Zeitvertreib!
Ich wollt’ indeß wohl tausend Brücken bauen.
2370
Nicht Kunst und Wissenschaft allein,
Geduld will bey dem Werke seyn.
Ein stiller Geist ist Jahre lang geschäftig,
Die Zeit nur macht die feine Gährung kräftig.
Und alles was dazu gehört
2375
Es sind gar wunderbare Sachen!
Der Teufel hat sie’s zwar gelehrt;
Allein der Teufel kann’s nicht machen.
[151] Die Thiere erblickend.

Sieh, welch ein zierliches Geschlecht!
Das ist die Magd! das ist der Knecht!
Zu den Thieren.
2380
Es scheint, die Frau ist nicht zu Hause?

Die Thiere.
Beym Schmause,
Aus dem Haus
Zum Schornstein hinaus!

Mephistopheles.
Wie lange pflegt sie wohl zu schwärmen?

Die Thiere.
2385
So lange wir uns die Pfoten wärmen.

Mephistopheles. zu Faust.
Wie findest du die zarten Thiere?

Faust.
So abgeschmackt, als ich nur jemand sah!

Mephistopheles.
Nein, ein Discours wie dieser da,
Ist g’rade der, den ich am liebsten führe!
Zu den Thieren.
[152]
2390
So sagt mir doch, verfluchte Puppen!
Was quirlt ihr in dem Brey herum?

Thiere.
Wir kochen breite Bettelsuppen.

Mephistopheles.
Da habt ihr ein groß Publicum.

Der Kater
macht sich herbey und schmeichelt dem Mephistopheles.
O würfle nur gleich,
2395
Und mache mich reich,
Und laß mich gewinnen!
Gar schlecht ist’s bestellt,
Und wär’ ich bey Geld,
So wär’ ich bey Sinnen.

Mephistopheles.
2400
Wie glücklich würde sich der Affe schätzen,
Könnt’ er nur auch in’s Lotto setzen!
Indessen haben die jungen Meerkätzchen mit einer großen Kugel gespielt und rollen sie hervor.
Der Kater.
Das ist die Welt;
Sie steigt und fällt
[153]
 Und rollt beständig;
2405
Sie klingt wie Glas;
Wie bald bricht das!
Ist hohl inwendig,
Hier glänzt sie sehr,
Und hier noch mehr,
2410
Ich bin lebendig!
Mein lieber Sohn,
Halt dich davon!
Du mußt sterben!
Sie ist von Thon,
2415
Es giebt Scherben.

Mephistopheles.
Was soll das Sieb?

Der Kater holt es herunter.
Wärst du ein Dieb,
Wollt’ ich dich gleich erkennen.
Er läuft zur Kätzinn und läßt sie durchsehen.
Sieh durch das Sieb!
2420
Erkennst du den Dieb,
Und darfst ihn nicht nennen?
[154]
Mephistopheles sich dem Feuer nähernd.
Und dieser Topf?

Kater und Kätzinn.
Der alberne Tropf!
Er kennt nicht den Topf,
2425
Er kennt nicht den Kessel!

Mephistopheles.
Unhöfliches Thier!

Der Kater.
Den Wedel nimm hier,
Und setz’ dich in Sessel!
Er nöthigt den Mephistopheles zu sitzen.
Faust
welcher diese Zeit über vor einem Spiegel gestanden, sich ihm bald genähert, bald sich von ihm entfernt hat.
Was seh’ ich? Welch ein himmlisch Bild
2430
Zeigt sich in diesem Zauberspiegel!
O Liebe, leihe mir den schnellsten deiner Flügel,
Und führe mich in ihr Gefild!
Ach wenn ich nicht auf dieser Stelle bleibe,
Wenn ich es wage nah’ zu gehn,
2435
Kann ich sie nur als wie im Nebel sehn! –
[155]
Das schönste Bild von einem Weibe!
Ist’s möglich, ist das Weib so schön?
Muß’ ich an diesem hingestreckten Leibe
Den Inbegriff von allen Himmeln sehn?
2440
So etwas findet sich auf Erden?

Mephistopheles.
Natürlich, wenn ein Gott sich erst sechs Tage plagt,
Und selbst am Ende Bravo sagt,
Da muß es was gescheidtes werden.
Für dießmal sieh dich immer satt;
2445
Ich weiß dir so ein Schätzchen auszuspüren,
Und selig wer das gute Schicksal hat,
Als Bräutigam sie heim zu führen!
Faust sieht immerfort in den Spiegel. Mephistopheles, sich in dem Sessel dehnend und mit dem Wedel spielend, fährt fort zu sprechen.
Hier sitz’ ich wie der König auf dem Throne,
Den Zepter halt’ ich hier, es fehlt nur noch die Krone.

Die Thiere.
welche bisher allerley wunderliche Bewegungen durch einander gemacht haben, bringen dem Mephistopheles eine Krone mit großem Geschrey.
2450
O sey doch so gut,
Mit Schweiß und mit Blut
Die Krone zu leimen!
[156] Sie gehn ungeschickt mit der Krone um und zerbrechen sie in zwey Stücke, mit welchen sie herumspringen.

Nun ist es geschehn!
Wir reden und sehn,
2455
Wir hören und reimen;

Faust gegen den Spiegel.
Weh mir! ich werde schier verrückt.

Mephistopheles auf die Thiere deutend.
Nun fängt mir an fast selbst der Kopf zu schwanken.

Die Thiere.
Und wenn es uns glückt,
Und wenn es sich schickt,
2460
So sind es Gedanken!

Faust wie oben.
Mein Busen fängt mir an zu brennen!
Entfernen wir uns nur geschwind!

Mephistopheles in obiger Stellung.
Nun, wenigstens muß man bekennen,
Daß es aufrichtige Poeten sind.
Der Kessel, welchen die Kätzinn bisher ausser Acht gelassen, fängt an überzulaufen; es entsteht eine grosse Flamme, welche zum Schornstein hinaus schlägt. Die Hexe kommt durch die Flamme mit entsetzlichem Geschrey herunter gefahren.
[157]
Die Hexe.
2465
Au! Au! Au! Au!
Verdammtes Thier! verfluchte Sau!
Versäumst den Kessel, versengst die Frau!
Verfluchtes Thier!
Faust und Mephistopheles erblickend.
Was ist das hier?
2470
Wer seyd ihr hier?
Was wollt ihr da?
Wer schlich sich ein?
Die Feuerpein
Euch in’s Gebein!
Sie fährt mit dem Schaumlöffel in den Kessel und spritzt Flammen nach Faust, Mephistopheles und den Thieren. Die Thiere winseln.
Mephistopheles
welcher den Wedel, den er in der Hand hält, umkehrt, und unter die Gläser und Töpfe schlägt.
2475
Entzwey! entzwey!
Da liegt der Brey!
Da liegt das Glas!
Es ist nur Spaß,
Der Tact, du Aas,
2480
Zu deiner Melodey.
[158] Indem die Hexe voll Grimm und Entsetzen zurücktritt.

Erkennst du mich? Gerippe! Scheusal du!
Erkennst du deinen Herrn und Meister?
Was hält mich ab, so schlag’ ich zu,
Zerschmettre dich und deine Katzen-Geister!
2485
Hast du vor’m rothen Wamms nicht mehr Respect?
Kannst du die Hahnenfeder nicht erkennen?
Hab’ ich dieß Angesicht versteckt?
Soll ich mich etwa selber nennen?

Die Hexe.
O Herr, verzeiht den rohen Gruß!
2490
Sah’ ich doch keinen Pferdefuß.
Wo sind denn eure beyden Raben?

Mephistopheles.
Für dießmal kamst du so davon;
Denn freylich ist es eine Weile schon,
Daß wir uns nicht gesehen haben.
2495
Auch die Cultur, die alle Welt beleckt,
Hat auf den Teufel sich erstreckt;
Das nordische Phantom ist nun nicht mehr zu schauen,
Wo siehst du Hörner, Schweif und Klauen?
Und was den Fuß betrifft, den ich nicht missen kann,
[159]
2500
Der würde mir bey Leuten schaden;
Darum bedien’ ich mich, wie mancher junge Mann,
Seit vielen Jahren falscher Waden.

Die Hexe tanzend.
Sinn und Verstand verlier’ ich schier,
Seh’ ich den Junker Satan wieder hier!

Mephistopheles.
2505
Den Nahmen, Weib, verbitt’ ich mir!

Die Hexe.
Warum? Was hat er euch gethan?

Mephistopheles.
Er ist schon lang’ in’s Fabelbuch geschrieben;
Allein die Menschen sind nichts besser dran,
Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben.
2510
Du nennst mich Herr Baron, so ist die Sache gut;
Ich bin ein Cavalier, wie andre Cavaliere.
Du zweifelst nicht an meinem edlen Blut;
Sieh her, das ist das Wapen, das ich führe!
Er macht eine unanständige Geberde.
Die Hexe lacht unmäßig.
Ha! Ha! Das ist in eurer Art!
2515
Ihr seyd ein Schelm, wie ihr nur immer war’t!
[160]
Mephistopheles zu Faust.
Mein Freund, das lerne wohl verstehn!
Dieß ist die Art mit Hexen umzugehn.

Die Hexe.
Nun sagt, ihr Herren, was ihr schafft.

Mephistopheles.
Ein gutes Glas von dem bekannten Saft!
2520
Doch muß ich euch um’s ält’ste bitten;
Die Jahre doppeln seine Kraft.

Die Hexe.
Gar gern! Hier hab’ ich eine Flasche,
Aus der ich selbst zuweilen nasche,
Die auch nicht mehr im mind’sten stinkt;
2525
Ich will euch gern ein Gläschen geben.
Leise.
Doch wenn es dieser Mann unvorbereitet trinkt,
So kann er, wißt ihr wohl, nicht eine Stunde leben.

Mephistopheles.
Es ist ein guter Freund, dem es gedeihen soll;
Ich gönn’ ihm gern das beste deiner Küche.
2530
Zieh deinen Kreis, sprich deine Sprüche,
Und gieb ihm eine Tasse voll!
[161]
Die Hexe
mit seltsamen Geberden, zieht einen Kreis und stellt wunderbare Sachen hinein; indessen fangen die Gläser an zu klingen, die Kessel zu tönen, und machen Musik. Zuletzt bringt sie ein großes Buch, stellt die Meerkatzen in den Kreis, die ihr zum Pult dienen und die Fackel halten müssen. Sie winkt Fausten, zu ihr zu treten.
Faust zu Mephistopheles.
Nein, sage mir, was soll das werden?
Das tolle Zeug, die rasenden Geberden,
Der abgeschmackteste Betrug,
2535
Sind mir bekannt, verhaßt genug.

Mephistopheles.
Ey Possen! Das ist nur zum Lachen;
Sey nur nicht ein so strenger Mann!
Sie muß als Arzt ein Hokuspokus machen,
Damit der Saft dir wohl gedeihen kann.
Er nöthigt Fausten, in den Kreis zu treten.
Die Hexe mit großer Emphase fängt an aus dem Buche zu declamiren.
2540
Du mußt verstehn!
Aus Eins mach’ Zehn,
Und Zwey laß gehn,
Und Drey mach’ gleich,
[162]
So bist du reich.
2545
Verlier’ die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach’ Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:
2550
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmal-Eins!

Faust.
Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.

Mephistopheles.
Das ist noch lange nicht vorüber,
2555
Ich kenn’ es wohl, so klingt das ganze Buch;
Ich habe manche Zeit damit verloren,
Denn ein vollkommner Widerspruch
Bleibt gleich geheimnißvoll für Kluge wie für Thoren.
Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
2560
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drey und Eins, und Eins und Drey
Irrthum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
[163]
Wer will sich mit den Narr’n befassen?
2565
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabey doch auch was denken lassen.

Die Hexe fährt fort.
          Die hohe Kraft
          Der Wissenschaft,
          Der ganzen Welt verborgen!
2570
          Und wer nicht denkt,
          Dem wird sie geschenkt,
          Er hat sie ohne Sorgen.

Faust.
Was sagt sie uns für Unsinn vor?
Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
2575
Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
Von hundert tausend Narren sprechen.

Mephistopheles.
Genug, genug, o treffliche Sibylle!
Gib deinen Trank herbey, und fülle
Die Schale rasch bis an den Rand hinan;
2580
Denn meinem Freund wird dieser Trunk nicht schaden:
Er ist ein Mann von vielen Graden,
Der manchen guten Schluck gethan.
[164]
Die Hexe.
mit vielen Ceremonien, schenkt den Trank in eine Schale; wie sie Faust an den Mund bringt, entsteht eine leichte Flamme.
Mephistopheles.
Nur frisch hinunter! Immer zu!
Es wird dir gleich das Herz erfreuen.
2585
Bist mit dem Teufel du und du,
Und willst dich vor der Flamme scheuen?
Die Hexe löst den Kreis.
Faust tritt heraus.
Mephistopheles.
Nun frisch hinaus! Du darfst nicht ruhn.

Die Hexe.
Mög’ euch das Schlückchen wohl behagen!

Mephistopheles zur Hexe.
Und kann ich dir was zu Gefallen thun;
2590
So darfst du mir’s nur auf Walpurgis sagen.

Die Hexe.
Hier ist ein Lied! wenn ihr’s zuweilen singt,
So werdet ihr besondre Würkung spüren.

Mephistopheles zu Faust.
Komm nur geschwind und laß dich führen;
[165]
Du mußt nothwendig transpiriren,
2595
Damit die Kraft durch inn- und äußres dringt.
Den edlen Müßiggang lehr’ ich hernach dich schätzen,
Und bald empfindest du mit innigem Ergetzen,
Wie sich Cupido regt und hin und wieder springt.

Faust.
Laß mich nur schnell noch in den Spiegel schauen!
2600
Das Frauenbild war gar zu schön!

Mephistopheles.
Nein! Nein! Du sollst das Muster aller Frauen
Nun bald leibhaftig vor dir seh’n.
Leise.
Du siehst, mit diesem Trank im Leibe,
Bald Helenen in jedem Weibe.

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